Der bereits 1944 veröffentlichte Roman der umtriebigen Autorin Aline Valangin spielt in einem kleinen Dorf im Tessin. Nach langen Jahren in Mailand kehrt Alba in ihren Heimatort zurück zu ihrem Vater. Die Rückkehr wird von ihrer Schwester kritisch beäugt. Alba fühlt sich weniger willkommen als gewünscht. Auch stellt sich die Frage, wie lange sie überhaupt bleiben will und kann. Zentrum des Romans ist die sagenumwobene Villa Conti. Albas Vater hat diese bereits vor Jahren erworben und seither haben viele Dorfbewohner*innen ein Auge auf das Haus geworfen. Der plötzliche Tod des Vaters Giuolio sorgt dann auch umgehend für einen Erbstreit um die Villa. Hierbei kommen, aufgrund der patriarchalen Strukturen, aber nur die Männer der beiden Schwestern in den Genuss, über das Erbe zu verhandeln. Ein eindrücklicher und sprachlich schöner Roman, welcher einen guten Einblick in die damalige Zeit und deren Verhältnisse gibt.
Aline Valangin – Casa Conti
Limmat Verlag 2022, 978-3-03926-040-9