Der Erstling von Amir Gudarzi hat es in sich. Er beschreibt unter anderem die bereits wieder vergessenen Proteste im Iran 2009. Diese wurden, wie so viele Proteste im Iran, äusserst brutal und blutig zerschlagen. Der Protagonist A. ist aktiver Teil dieser Proteste und zeigt den Leser*innen auf, wie das Regime auf diese reagiert. Schliesslich muss A. aus dieser Hölle fliehen. Doch wartet in Österreich alles andere als das Paradies auf ihn. Hier muss er sich durch das rassistische und von Schikanen durchtränkte Asylsystem kämpfen. Zunehmend verliert er die Hoffnung und den Glauben an ein Leben in Ruhe und Würde. Auch die zeitweilige österreichische Freundin ist mehr ein Klotz denn eine Hilfe für A. Sie versucht ihn in Schubladen zu stecken und bedrängt ihn. Ein sprachlich wunderbarer Roman mit vielen bitteren Momenten und doch immer wieder Hoffnung.
Amir Gudarzi – Das Ende ist nah,
DTV 2023, 9783423290340