Ein Roman über Rom und dessen Provinz abseits seiner touristischen Höhepunkte. Die junge Autorin Giulia Caminito zeichnet ein Bild der italienischen Unterschicht, welche wenig zu gewinnen hat. Der Vater im Rollstuhl und schlecht gelaunt, die Mutter andauernd auf Trab und im Versuch die Familie über Wasser zu halten. Dabei im ständigen Kampf mit den Behörden, um eine anständige Sozialwohnung zu bekommen. Die Protagonistin Gaia ist gut in der Schule, aber die Perspektivlosigkeit Italiens gebildeter Jugend wird für sie schon bald offensichtlich. Klassengegensätze spiegeln sich andauernd in diesem Roman. Gaias Wut wird zunehmend stärker. Ein schonungsloser Roman, welcher auf dem Leben dreier Frauen beruht und die Fehler des italienischen Bildungssystems schonungslos offenbart.
Giulia Caminito – Das Wasser des Sees ist niemals süss
Wagenbach 2022, 978-3-8031-3349-6