Der 19-jährige Ire Willie Dunne zieht voller Begeisterung in den Ersten Weltkrieg. Als Soldat will er die Schmach, zu klein für den Polizeidienst zu sein, wegmachen. Er findet sich mit zahlreichen Iren in den belgischen Schützengräben wieder. Für den Einsatz in der britischen Armee wurde den Iren Selbstverwaltung versprochen. In Flandern kommt es innerhalb der irischen Truppe immer mal wieder zu Diskussionen zu diesem Thema. Doch der Kriegsalltag bringt den Männern andere Sorgen. Willie sieht zahlreiche Kombattanten sterben und erlebt die Schrecken des Giftgases hautnah. Der erste Fronturlaub bringt ihm nur eine kurze Verschnaufpause bei seiner Familie und seiner heiss geliebten Gretta.
Barry legt einen packenden aber schaurigen Roman zur Zeit des Ersten Weltkrieges im Schatten des irischen Unabhängigkeitskampfes vor. Stellenweise erinnert das Buch an den Klassiker «Im Westen nichts Neues».
Sebastian Barry Ein langer, langer Weg
Steidl 2020 978-3-95829-772-2