Balzano entführt uns in diesem Roman ins Südtirol zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Graun findet sich während dieser politischen Turbulenzen als Gemeinde zwischen Stuhl und Bank wieder. In Italien gehören die Anwohnenden nicht recht dazu, das Deutsche Reich akzeptier sie allerdings auch nicht wirklich. Zudem droht ein Energieprojekt das Dorf gänzlich von der Karte verschwinden zu lassen, es soll nämlich zugunsten eines Stausees geflutet werden. Trina entscheidet sich zu bleiben. Erst, als es nicht mehr anders zu gehen scheint, flieht sie mit ihrem Mann in die Berge auf der Suche nach Schutz vor dem Krieg. Und als sie endlich ins Dorf zurückkehren, leisten sie Widerstand gegen das Staudammprojekt – vergeblich, wie wir heute wissen.
Marco Balzano – Ich bleibe hier
Diognes 2020, 978-3-257-07121-4